15.03.10

Frau Mansky, SenSe, in der FR vom 13.03.10



Na wunderbar: 
- 400 Menschen wollen laut Umfrage zusammen wohnen, 118 bzw. 73 verbliebene Mitglieder der Senioren-Selbsthilfe wollen das wohl auch.
Warum gelingt das nur nicht - weil die Bauwirtschaft (noch) nicht verpflichtet ist, das anzubieten?
In absehbarer Zukunft wird es wohl nicht gelingen, ein solches Baugebot zur Erstellung von gemeinschaftsfreundlichen Bauten durchzusetzen.

Erfolg verspricht eher:
- glaubhafte, dauerhafte (vertragliche!) Verpflichtung von Nutzergruppen untereinander, so dass ein Bauträger (oder sonstige benötigte Partner) konkrete Ansprechpartner mit einer langfristigen Perspektive in einer Gruppe hat
- eine realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten und der erträumten Wohnungen: ein Neubau in angenehmem Umfeld wird mehr kosten als jede Wohnung, die man schon Jahre bewohnt! Das wird ein Vermieter auch als Mietzahlung fordern. Sind die Gruppen sich dessen bewusst und bereit, entsprechend zu bezahlen?
- falls die zukünftigen Mieter auf öffentliche Förderung (vergünstigte Grundstücke, Bauzuschüsse) hoffen für ihr Vorhaben mit der Begründung, Gemeinschaftlichkeit diene dem Gemeinwohl: hier wird die fördernde Stelle sehr genaue Nachweise sehen wollen über die Art der gemeinnützigen Tätigkeit.  
Beispiel: in einem erfolgreichen Frankfurter Wohnprojekt hat sich die Nutzergruppe verpflichtet, regelmäßig eine gewisse Stundenzahl in der benachbarten Pflegeeinrichtung zu arbeiten. Dafür erhielten sie ein günstigeres Baugrundstück.

Professionelle Unterstützung bei Projektentwicklung, Projektsteuerung und Finanzierung kann auch helfen.

Viel Glück noch beim Wünschen und Umsetzen!

01.03.10

Service kontra Verantwortung?

Neulich im Gespräch mit Herrn Schnurr, Leiter Villa Lux, Demenz-WG in Frankfurt:

Eine Gruppe von 12 Menschen mit Demenz wohnt nach dem Modell einer Großfamilie zusammen. Die Betreuung ist sehr motiviert, die Bewohner werden herzlich und mit Engagement durch die Mitarbeiter der Villa Lux betreut.

Die Angehörigen sind nach Herrn Schnurr manchmal vor Einzug eher engagiert, das legt sich dann oft nach kurzer Zeit.

Meine Gedanken: 
Die Gemeinschaft in einer Großfamilie ist nicht freiwillig, man wird hineingeboren und der Zusammenhalt dabei rührt oft auch aus wirtschaftlicher Notwendigkeit.
Heute wollen wir die Nestwärme der Gemeinschaft, ohne die Verpflichtungen daraus belastend spüren zu müssen.
Je mehr selbstverständlichen Service wir erleben (heute: kaufen), desto weniger wird die Eigenverantwortung benötigt.
Für Gemeinschaft muss das nicht schlecht sein (Bsp. Hostel), aber erhöhtes Engagement ist eher in Konstellationen mit weniger Service zu erwarten.

15.02.10

Versuch da mal, eine Gruppe zu bilden...

Wohl alle Menschen sind an Gemeinschaften interessiert, aber nicht zu jeder Zeit.
Beim Wohnen gilt das auch.
Die Bandbreite dabei ist groß, vom Gemeinschaftsflüchter bis zum Allesteiler.
Nichts ist dabei im Prinzip schlecht oder gut, aber besser man wählt, was einem liegt und gestaltet das dann aktiv.

05.02.10

Vermutung, leider


(humorvoll-nachdenkliche Karteikarten verwendet http://thisisindexed.com/ - thanks to Jessica Hagy!)