01.03.10

Service kontra Verantwortung?

Neulich im Gespräch mit Herrn Schnurr, Leiter Villa Lux, Demenz-WG in Frankfurt:

Eine Gruppe von 12 Menschen mit Demenz wohnt nach dem Modell einer Großfamilie zusammen. Die Betreuung ist sehr motiviert, die Bewohner werden herzlich und mit Engagement durch die Mitarbeiter der Villa Lux betreut.

Die Angehörigen sind nach Herrn Schnurr manchmal vor Einzug eher engagiert, das legt sich dann oft nach kurzer Zeit.

Meine Gedanken: 
Die Gemeinschaft in einer Großfamilie ist nicht freiwillig, man wird hineingeboren und der Zusammenhalt dabei rührt oft auch aus wirtschaftlicher Notwendigkeit.
Heute wollen wir die Nestwärme der Gemeinschaft, ohne die Verpflichtungen daraus belastend spüren zu müssen.
Je mehr selbstverständlichen Service wir erleben (heute: kaufen), desto weniger wird die Eigenverantwortung benötigt.
Für Gemeinschaft muss das nicht schlecht sein (Bsp. Hostel), aber erhöhtes Engagement ist eher in Konstellationen mit weniger Service zu erwarten.

Keine Kommentare: